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Vaskulärer Ultraschall in der Neurologie

Duplexsonographie der extrakraniellen Gefäße

Die Untersuchung erfolgt um Gefäßveränderungen der hirnzuführenden Gefäße festzustellen:

  • Umschreibene Gefäßverengung (Stenose) mit lokaler Veränderung der Blutströmung (hämodynamische relevante Blutströmungs-beschleunigung)
  • Festlegung des Grades der Stenose nach NASCET (distaler Stenosegrad)
  • Bestimmung des "Gefäßrisikos" durch Messung der IMT (Intima- Media- Dicke)
  • Diagnostisches Tool zur Beurteilung des Schlaganfallrisikos

Zu Beginn jeder Untersuchung wird der Patient nach dem allgemeinen Befinden befragt: Die beinhaltet die Frage nach kürzlich (letzte 24 h vor dem Untersuchungstermin) beklagten Beschwerden wie

  • Schwindel
  • Kopfschmerz
  • kurzen Bewußtseinsstörungen
  • psychophysische Belastungsituationen.

Werden derartige Beschwerden beklagt, erfolgt eine beidseitige Messung des arteriellen Blutdruckes, wobei eine Differenz bis 10 mmHg als physiologisch zu bewerten ist.

Patientenlagerung

Der Patient wird in Rückenlage gelagert, der Kopf sollte leicht überstreckt werden, dafür eignet sich ein kleines Kissen oder eine Nackenrolle. Die Hände sollen bei entspannter Schultermuskulatur gestreckt neben dem Körper liegen. Bei der Untersuchung soll der Patient gleichmäßig atmen, nicht sprechen und möglichst wenig schlucken.

Untersucherposition

Der Untersucher sitzt hinter dem Patientenkopf.

Untersuchungsablauf

Beginnend in der Regel mit der rechten Seite werden systematisch die Hauptblutgefäße der Halsregion dargestellt (A.carotis communis, A.carotis interna, A.carotis externa, Carotisbifurkation, A.vertebralis, A.subclavia). Beurteilt und dokumentiert wird u.a die Gefäßwanddicke mit möglichen Veränderungen („Intima-Media-Dicke“), der Gefäßdurchmesser, Verkalkungen (arteriosklerotische Plaques mit Plaquesmorphologie) sowie das Doppler-Spektrum mit Dokumentation nach Winkelkorrektur auf 50–60° (Veränderungen der Blutströmung). Nach Untersuchung der rechten Seite erfolgt dasselbe Vorgehen auf der linken Seite, wobei von Vorteil ist, wenn der Kopf leicht nach rechts gedreht wird.

Hauptblutgefäße

Hauptblutgefäße der Halsregion

 

 

Transkranielle Doppler- und Duplexsonographie

Die Untersuchung wird aus folgenden Gründen durchgeführt: 

  • Abklärung hämodynamisch signikanter Auswirkungen extrakranieller Gefäßprozesse (intrakranielle Umgehungskreisläufe) sowie Ausschluss intrakranieller Stenosen, z.B. im Vorfeld extrakranieller gefäßchirurgischer Eingriffe.
  • Schwindeldiagnostik
  • Beurteilung von Gefäßspasmen z.B. nach Subarachnoidalblutungen.

Untersucht werden die Gefäße des Gehirns unter Verwendung eines gepulsten Dopplers (PW-Verfahren). Beginn der Untersuchung mit der geringsten zur Verfügung stehenden Sendeleistung, 2-2,5 MHz, je nach Schallfenster Erhöhung des Doppler-Signals. Beschallung durch 3 Zugänge („Schallfenster“):

  • transtemporaler Zugang (A. cerebri media, A. cerebri anterior, A. cerebri posterior, A. carotis interna)
  • transorbitaler Zugang (Beschallung des Carotissiphons (= A. carotis interna) sowie A. ophthalmica)
  • okzipitaler Zugang (Darstellung der A. vertebralis und A. basilaris)

Bei transtemporalem Zugang beginnt die Untersuchung im Bereich des oberen Ohrmuschelansatzes oder durch Benutzung eines Schallfenster im Bereich der Schläfe bzw. oberhalb des Ohrmuschelpols.

Bei Benutzung des transorbitalen Zugangs zur Beschallung der A. ophthalmica und der A. carotis interna wird die Sonde auf den geschlossenen Augenbulbus platziert. Bei Benutzung des okzipitalen Schallfensters wird die Untersuchung beim sitzenden Patienten durchgeführt, dieser wird ggf. aufgefordert, das Kinn auf die Brust abzukippen.

Sono

 

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